Gelbe Tonne statt gelber Sack – Ein Erfahrungsbericht

Immer mehr Gemeinden und Regionen in Deutschland steigen für die Entsorgung von Plastik-abfällen auf die gelbe Tonne um und schaffen die gelben Plastiksäcke ab. Auch in der Region Hannover wurden im Dezember letzten Jahres bereits an Mehrfamilienhäuser und Stellen des Freizeitbereichs die grau-schwarzen Tonnen mit den gelben Deckeln verteilt. Inzwischen gibt es erste Bilanzen der Umstellung. Welche Vorteile hat die gelbe Tonne gegenüber dem gelben Sack? Welche Nachteile bringt die Umstellung mit sich? Anders als bei den gelben Säcken ist der Platz in der gelben Tonne begrenzt. Als Haushalt muss also zunächst herausgefunden werden, welche Größe benötigt wird. Es gibt beispielsweise Tonnen in der Größe von 240 Litern, wie die blaue Altpapiertonne, aber auch mit 1100 Litern in Containergröße. Reicht das Volumen der Tonne nicht aus, so ist es möglich, eine andere Größe nachzubestellen und zusätzliche gelbe Säcke zu verwenden.

Weiterhin muss die Tonne auf dem Grundstück untergebracht werden. Gerade in Innenstädten steht jedoch oft nicht genügend Platz für weitere Tonnen oder Container zur Verfügung. Hausbesitzer sollten sich daher frühzeitig einen Ort überlegen, an dem die gelbe Tonne aufgestellt werden kann. Dazu kommt ein gelegentlicher Reinigungsaufwand der gelben Tonne, wie er beispielsweise auch bei der schwarzen und grünen Tonne anfällt. Entsorgungsunternehmen berichteten vermehrt über Fehlentsorgungen. Da der Inhalt der Tonne weniger kontrolliert werden kann als bei den durchsichtigen Säcken, geraten Abfälle, die nicht in die gelbe Tonne gehören, häufiger in den Entsorgungsprozess. Im Interesse einer umweltfreundlichen Abfallwirtschaft ist daher jeder angehalten, die Regeln für eine ordnungsgemäße Mülltrennung zu befolgen. Auf der Internetseite der Abfallwirtschafts- und Beschäftigungsbetriebe des Landkreises Peine kann man sich über die Entsorgung verschiedenster Abfallarten informieren.

Nicht nur die gelbe Tonne bereitet teilweise Platzprobleme, auch die vollen gelben Säcke müssen bis zur Abholung gelagert werden. Nicht selten blockieren Berge von gelben Säcken den Abstellraum, den Keller oder die Garage. Hierbei kommt es mit der Zeit nicht nur zu unangenehmen Gerüchen, auch Ungeziefer kann angelockt werden. Dieser Gefahr birgt die gelbe Tonne nicht. In ihr kann Plastikmüll weitgehend geruchsneutral gelagert werden. Zudem berichten viele Bürger, dass die Abholtage seit Einführung der gelben Tonne wesentlich komfortabler verlaufen. Während zuvor die Berge an gelben Säcken aus der Wohnung, dem Keller oder der Garage an die Straße geschafft werden mussten, reicht nunmehr ein Gang, um die Tonne an die Straße zu stellen.

Nicht nur für den Bewohner ist dies hygienischer, auch für die Mitarbeiter der Entsorgungsunternehmen ist die Handhabung der Tonne angenehmer als die der gelben Säcke. Nicht selten reißen die dünnen Säcke bereits in der Wohnung beim Befüllen oder auf der Straße auf. Besonders unschön wird es, wenn sich der Inhalt der gelben Säcke daraufhin auf der Straße verteilt. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass das Stadtbild gerade an den Abholtagen, an denen sich die Säcke vor den Häuser stapeln, negativ beeinträchtigt wird. Hier schafft die gelbe Tonne Abhilfe: Sie gibt ein wesentlich gepflegteres und ordentlicheres Bild ab. Die überwiegend positiven Erfahrungsberichte zeigen, dass die gelbe Tonne die Probleme des gelben Sacks lösen kann. Sie bietet Potenzial zu Einsparung von Plastiksäcken und ist damit die wohl umweltfreundlichere Alternative. Langfristig ist daher in weiteren Regionen mit einer Umstellung zu rechnen.

 Isabell Neumann