„Das in der PAZ vom 16.11.2022 vorgestellte Verkehrsentwicklungskonzept der Ingenieursgemeinschaft Schubert geht in einem Teilbereich ein Stück an der Peiner Lebenswirklichkeit vorbei”, so der Vorsitzende des Peiner Hauseigentümervereins (HWG), Hans-Hinrich Munzel. Der Vorschlag des hannoverschen Büros, die PKW-Stellplätze auf dem Echternplatz zugunsten der dortigen Aufenthaltsqualität zu reduzieren, trägt nicht zur angestrebten Stärkung der Attraktivität der Innenstadt bei. Vertretbar sei es aber, drei bis maximal vier Stellplätze zugunsten der Vergrößerung der übrigen Parkplätze fortfallen zu lassen.
Die Parkplätze auf dem Echternplatz seien für den innerstädtischen Handel mit der dortigen Gastronomie bis hin zu den Banken in der Fußgängerzone und am Marktplatz gerade wegen der kurzen Anbindung – insbesondere für Senioren – von erheblicher Bedeutung. Allerdings sollte die höchst zulässige Parkdauer auf zwei Stunden verlängert werden. Der Verweis des Ingenieursbüro Schubert auf das Parkhaus Werderstraße und die Tiefgarage Wallstraße als vermeintliche Alternativen gehe an den Gewohnheiten der Peiner vorbei. Für die schnelle Erledigung einer Angelegenheit in der Innenstadt, und sei es auch nur für einen kurzen Cafétreff, würden die Tiefgarage und das Parkhaus als PKW-Abstellmöglichkeit bisher eher weniger bis kaum angenommen. Letztere seien vor allen Dingen für Dauer- und Halbtagesparkende interessant und bedeutsam. Wenig geeignet sei auch der Vorschlag des hannoverschen Büros als Ersatz für die fortfallenden Stellplätze am Echternplatz zusätzlich den Parkraum am Kreishaus zu nutzen. Die dort befindlichen Stellplätze seien bereits stark belegt, bezeichnend auch dafür, wie dringend innenstadtnahe PKW-Parkmöglichkeiten benötigt werden.
Weiterhin verweist der Peiner Hauseigentümerverein auf die über 100 neuen Wohnungen, die am Echternplatz noch gebaut werden oder bereits fertiggestellt sind. Gerade die häufig schon älteren Bewohner, die dort eingezogen sind oder noch einziehen werden, freuen sich über jeden Besuch von Freunden oder Verwandten, für die der Echternplatz eine bevorzugte Parkmöglichkeit darstelle. Peine verfüge über den historischen Marktplatz als wichtige und zentrale Verweilzone. Dafür bedürfe es nicht auch noch eines autofreien bzw. eines stark PKW-reduzierten Echternplatzes. Auch Sitzbänke würden dort nicht benötigt, weil hiervon eine ausreichende Zahl an der unmittelbar benachbarten Rückseite der Jakobi-Kirche und in dem Verbindungsbereich Echternplatz/Marktplatz vorhanden sei.
Der Peiner Hauseigentümerverein (HWG) verweist abschließend auf die nicht einfache Situation des innerstädtischen Handels. Dieser sei durch die Pandemie und die Herausforderungen des Online-Handels teilweise in existenzielle Schwierigkeiten geraten, was auch durch die nicht ganz unerheblichen Leerstände sichtbar geworden sei. Derzeit sei die Energiekrise mit sehr wahrscheinlicher Konsumzurückhaltung als weiterer Unsicherheitsfaktor hinzugekommen und von der Geschäftswelt zu verkraften. Daher sollte jede Schwächung der Innenstadt, insbesondere auch des historischen Marktplatzes, durch Fortfall von innenstadtnahen Parkmöglichkeiten zulasten der Besucherfrequenz vermieden werden. Der Peiner Hauseigentümerverein bittet daher die Entscheidungsträger von Rat und Verwaltung die Zahl der derzeit vorhandenen Stellplätze auf dem Echternplatz zumindest weitestmöglich zu erhalten.